Kiwi-Line

Donnerstag, April 15, 2010

Reisen mit dem Bus











Das Reisen mit dem Bus ist hier immer spannend: Man weiss nie, was man bekommt! Zwar sind die Busse verschiedenen Kategorien zugeordnet, aber nur selten funktioniert bzw. gibt es alles, was das (V.I.P.-) Ticket verspricht. Auch die Fahrerqualitaeten variieren stark. Das alles zusammen sorgt fuer Spannung bei den doch sehr langen Busfahrten hier.
Auf unserem Weg von Luang Prabang hatten wir in einer recht unspektakulaeren Kurve in einem winzigen Dorf mitten im Nichts einen Unfall mit einem LKW. Warum, ist uns unklar. Was folgte, war eine Wartezeit von 4 Stunden. Nach 2 Stunden trudelte die Polizei ein und 2 weitere Stunden benoetigte man, um den Unfallhergang zu rekonstruieren (zwischendurch wurde von den Beteiligten eine Essenspause mit Fisch und Brot eingelegt - exklusive der hungrigen Busreisenden). Da wir ja inzwischen laotisch relaxt sind, haben wir geschlafen, gelesen und uns mit Hundewelpen des Dorfes die Zeit vertrieben. Als es dann endlich weiterging, waren wir aber schon ganz froh - schliesslich wartete noch eine 8-stuendige Reise auf uns.

Zwei Tage spaeter bestiegen wir, zusammen mit einem Australier, den wir wahrend der Wartezeit kennen gelernt hatten, erneut den Bus um weiter in den Sueden zu fahren. Der Lonely Planet Reisefuehrer warnt vor dieser Strecke und raet davon ab sie zu nehmen, weil die Strasse "unbefahrbar" ist. Wir lassen uns nicht abschrecken und besteigen mutig den voellig leeren "Local Bus" (einfachste Busform, mit der meist nur Einheimische fahren) und freuen uns, ueber den vielen Platz. Eine Stunde spaeter, ist auch der Boden voll mit Leuten. An Bord sind Bierkisten, Tiere, ganze Hausstaende (eine Familie zog mit dem Bus in ein anderes Dorf um) und viele Leute, die noch nie Menschen mit weisser Haut gesehen haben.
Es werden kleine Tueten verteilt. Wir halten sie fuer Muelltueten und wundern uns, warum die Leute ihre Essensreste etc. aus dem Fenster werfen. Spaeter stellt sich raus: Der Laote vom Land ist das Busfahren nicht gewohnt und muss sich haufig uebergeben.
Die Strecke entpuppt sich tatsaechlich als kaum befahrbar. Ich wuerde es mit einer Sandstrasse, wie es sie auf Baustellen gibt, vergleichen. Sofern es Strassen gibt. Haeufig fahren wir auch in Fluessen oder auf Feldwegen. Es ist extrem holprig und alle Menschen huepfen auf ihren Sitzen auf und ab. Unterwegs muessen wir ofter halten, weil in der Strasse riesige Loecher klaffen (an der Strasse wird gebaut). Bis die Bagger das Loch wieder zugeschoben haben, wird eben ein Paeuschen eingelegt. Nebenbei hat unser Bus dann noch ein anderes Fahrzeug aus einem Schlammloch gezogen, das feststeckte.
Nach 12 Stunden (geplant waren 8) erreichen wir voellig erschoepft, staubig und durchgeschuettelt, aber auch sehr fasziniert unser Ziel.