Kiwi-Line

Freitag, April 23, 2010

Si Pan Don und Grenzuebergang




Nach einem kurzen Zwischenstopp in Pakse und dem Besuch der dortigen traumhauften Wasserfaelle sind wir per Boot und Bus zu den Si Pan Don, den "Viertausend Inseln" gereist. Der Mekong weitet sich auf bis zu 14 km Breite aus und bietet eine sehr schoene Landschaft inklusive komplett entspanntem Lebensgefuehl. Um die 4 geplanten Tage Entspannung so richtig zu geniessen haben wir uns ein Guesthouse der mitteleren Katerogie (15$) gegoennt, ein sauberes Zimmer mit Balkon direkt am Fluss. Die Insel Don Khon laed dann auch zum Nichts-tun ein, denn es gibt so gut wie nix. Ein Wasserfall, den wir nichtmal gesehen haben, eine Bootstour zu seltenen Flussdelphinen und 2 Touren zur Nachbarinsel, wobei diese ausser gutem Essen auch nix spektakulaeres zu bieten hat. Ansonsten haben wir die Zeit mit lesen, schwimmen, essen und Beerlao trinken mit anderen Travellern (Ben, sowie eine Amerikanerin, einem Franzosen und einer Deutschen) verbracht, genau das Richtige um ein wenig runterzufahren. Besonders schoen ist an diesen verlassenen Orten die Heimfahrt auf den geliehenen Fahrraedern bei kompletter Dunkelheit....
Nach diesen entspannten Tagen ging es per komfortabler Busfahrt ueber die Grenze nach Kambodscha und direkt nach Phnom Penh. Eine aus unserer laotischen Sicht riesige Stadt, und zum ersten Mal nach 4 Wochen gutem europaeischen Essen.

Donnerstag, April 15, 2010

2-Day-Trek in ein Lao-Dorf







Um die Bevoelkerung und das Land abseits der Strassen kennenzulernen haben wir uns fuer einen zweitaegigen Track in der Naehe der Stadt Thakek entschieden. Neben dem Australier Ben hat uns der Kanadier Sylvain begleitet, beide sehr angenehme Reisepartner. Zunaechst wurden wir per Tuk Tuk von unserem Guide Mr. Me abgeholt, einem sehr redefreuigen Laoten, dessen Englisch besser war als das der meisten Laoten. Zunaechst ging es zu einem Dorf in dem ein lernender Guide, Mr. Ling, mit wenigen Englischkenntnissen und zwei Dorfbewohner als Fuehrer dazustiessen, beide ohne jegliche Englischkenntnisse. Somit bestand unsere Reisegruppe aus 4 Teilnehmern und 4 Guides, nagut.... Wir bestaunten die oertliche schulische Einrichtung und nahmen als Lehrer am Schulunterricht teil, eine fuer alle Beteiligten belustigende Angelegenheit. Und dann ging es auf den gewuenschten Track, nach den brachliegenden Feldern des Dorfes (Trockenzeit, wie 8 Monate des Jahres) ging es durch 3 Hoehlen und ein schoenes Waldstueck zum ersten Ziel, der Mittagspause. Gluecklicherweise lag die Destination direkt an einem kleinen Fluss, so dass wir uns zunaechst ausgedehnt abkuehlten. Zu Mittag gab es frischen gegrillten Fisch, Salat, Sticky Reis (Sprich: Sticky Lei), Schwein, Bananen, Eier und einen Maisnachtisch. Anschliessend ging es zu einer riesigen Hoehle, in der wir den restlichen Nachmittag verbrachten. Es gab eine schoene Badestelle, die wir gebuehrend ausnutzten. Die Nacht wurde per Homestay in einem versteckten kleinen Dorf verbracht. Gluecklicherweise kamen wir genau richtig zum "Sticky Reis Fest" und wurden von vielen gut gelaunten Menschen auf die Veranda eingeladen. Dort hiess es nun entweder Lao Lao (selbstgebrannter Schnapps) und Bier oder Tanzen zu sehr lauter Musik mit den Maedchen des Dorfes. Nach zwei Lao Lao entschied sich Line dann zum Tanzen. Beim Trinken teilte die gesamte Gemeinschaft ein Glas, ein mulmiges Unterfangen, da es beim Glas mit der Hygiene nicht so genau genommen wurde und die meisten aelteren Dorfbewohner keine bzw. wenig Zaehne besassen. Gleichzeitig wurde auch der "Spirit" des Hauses beruecksichtigt, in dem bei jedem Glas ein wenig des Getrunkenen durch den Boden gespuckt wurde. Achso ja, die Glaeser, egal wie voll, wurden in einem Zug getrunken, ueber die Menge entschied der gut gelaunte Herr des Hauses bzw. der Flasche. Nach einer Stunde voller lustiger und interessanter Erfahrungen waren wir ein wenig erleichtert als wir zu unserem Haeuschen zurueckdurften, um zu Abend zu essen. Eine andere Dorffamilie hatte zu Abend gekocht, wirklich hervorragendes Essen (keine Ahnung was es genau war). Anschliessend folgte noch eine buddistische Willkommenszeremonie und ein Abend mit vielen netten Leuten und vielen Missverstaendnissen. Am naechsten Tag fuehrte eine Strecke durch den Dschungel, inklusive dem Essen von lebende Ameisenlarven, zu einem benachbarten Ort in dem wir neben leckeren Essen mittags weiteren Lao Lao serviert bekamen, brrr, nicht nur lecker... Anschliessend ging es zur blauen Lagune zum Schwimmen in kristallblauen Wasser und Essen von leben Shrimp.
Fazit: Eine sehr gelungene Kurzreise mit vielen neuen Erfahrungen und Erkenntnissen.



Reisen mit dem Bus











Das Reisen mit dem Bus ist hier immer spannend: Man weiss nie, was man bekommt! Zwar sind die Busse verschiedenen Kategorien zugeordnet, aber nur selten funktioniert bzw. gibt es alles, was das (V.I.P.-) Ticket verspricht. Auch die Fahrerqualitaeten variieren stark. Das alles zusammen sorgt fuer Spannung bei den doch sehr langen Busfahrten hier.
Auf unserem Weg von Luang Prabang hatten wir in einer recht unspektakulaeren Kurve in einem winzigen Dorf mitten im Nichts einen Unfall mit einem LKW. Warum, ist uns unklar. Was folgte, war eine Wartezeit von 4 Stunden. Nach 2 Stunden trudelte die Polizei ein und 2 weitere Stunden benoetigte man, um den Unfallhergang zu rekonstruieren (zwischendurch wurde von den Beteiligten eine Essenspause mit Fisch und Brot eingelegt - exklusive der hungrigen Busreisenden). Da wir ja inzwischen laotisch relaxt sind, haben wir geschlafen, gelesen und uns mit Hundewelpen des Dorfes die Zeit vertrieben. Als es dann endlich weiterging, waren wir aber schon ganz froh - schliesslich wartete noch eine 8-stuendige Reise auf uns.

Zwei Tage spaeter bestiegen wir, zusammen mit einem Australier, den wir wahrend der Wartezeit kennen gelernt hatten, erneut den Bus um weiter in den Sueden zu fahren. Der Lonely Planet Reisefuehrer warnt vor dieser Strecke und raet davon ab sie zu nehmen, weil die Strasse "unbefahrbar" ist. Wir lassen uns nicht abschrecken und besteigen mutig den voellig leeren "Local Bus" (einfachste Busform, mit der meist nur Einheimische fahren) und freuen uns, ueber den vielen Platz. Eine Stunde spaeter, ist auch der Boden voll mit Leuten. An Bord sind Bierkisten, Tiere, ganze Hausstaende (eine Familie zog mit dem Bus in ein anderes Dorf um) und viele Leute, die noch nie Menschen mit weisser Haut gesehen haben.
Es werden kleine Tueten verteilt. Wir halten sie fuer Muelltueten und wundern uns, warum die Leute ihre Essensreste etc. aus dem Fenster werfen. Spaeter stellt sich raus: Der Laote vom Land ist das Busfahren nicht gewohnt und muss sich haufig uebergeben.
Die Strecke entpuppt sich tatsaechlich als kaum befahrbar. Ich wuerde es mit einer Sandstrasse, wie es sie auf Baustellen gibt, vergleichen. Sofern es Strassen gibt. Haeufig fahren wir auch in Fluessen oder auf Feldwegen. Es ist extrem holprig und alle Menschen huepfen auf ihren Sitzen auf und ab. Unterwegs muessen wir ofter halten, weil in der Strasse riesige Loecher klaffen (an der Strasse wird gebaut). Bis die Bagger das Loch wieder zugeschoben haben, wird eben ein Paeuschen eingelegt. Nebenbei hat unser Bus dann noch ein anderes Fahrzeug aus einem Schlammloch gezogen, das feststeckte.
Nach 12 Stunden (geplant waren 8) erreichen wir voellig erschoepft, staubig und durchgeschuettelt, aber auch sehr fasziniert unser Ziel.

Montag, April 05, 2010

Luang Prabang

Die Busfahrt nach Luang Prabang fuehrt durch eine wunderschoene Berglandschaft, die Zeit von 8 Stunden fuer die 230 km war daher rekordverdaechtig. In Luang Prabang angekommen haben wir uns ein kleines Guesthouse etwas abseits des Stadtzentrums herausgesucht, das einen schoenen Blick auf den Fluss Nam Khan bereithielt. Die ersten zwei Tage haben wir erstmal lediglich mit essen und schlendern verbracht, die vielen Kloster mit den wohnhaften Moenchen erzeugen dabei eine nette Atmosphaere. Momentan wird die Stadt fuer das anstehende Neujahrsfest herausgeputzt, dabei kam es mitunter zu den auf dem Foto gezeigten, fuer uns abenteuerlichen Konstruktionen. Auch die Umgebung von Luang Prabang ist sehr sehenswert und so haben wir einen paradisischen Wasserfall und eine fuer die Einheimischen spirituell bedeutende Hoehle besucht. Bei der Tour zum Wasserfall lernten wir Corinne und Andrew kennen, zwei nette Australier mit denen wir gemeinsam mit dem Kanadier David die naechsten zwei Abende verbrachten. Es kam allerdings nicht zu ausartenden Trinkgelagen, da um spaetesten 11 Uhr die Bordsteine hochgeklappt werden, insofern ist Luang Prabang sehr gemuetlich. Die fruehe Sperrstunde ist aber auch verstaendlich, denn das oeffentliche Leben beginnt um 5:30 Uhr mit dem Bittgang der Moenche. Entsprechend haben wir unseren Rythmus ein wenig angepasst: stehen ein wenig frueher auf, machen ein langes Mittagsschlaefchen waehrend der Mittagshitze und dann recht frueh wieder ins Bettchen.

Freitag, April 02, 2010

Lao-Style


Viele Dinge in Laos funktionieren einfach nicht. Beispielsweise war in jeder Unterkunft bis jetzt das Funktionieren der Dusche bzw. des Waschbeckens eine reine Glueckssache. Ohne erkennbares Muster kommt zu mancher Tageszeit Wasser raus, manchmal eben auch nicht. Genauso faellt auch der Strom oefter mal aus und man steht im Dunkeln da. Waehrend einer Fahrt im TukTuk hat selbiges seinen Geist aufgegeben und es musste erst ein neues rekrutiert werden, was uns zur gewuenschten Destination bringen konnte. Als wir gestern im Minibus sassen, sank unterwegs die Tankanzeige auf Null (zur Ueberraschung des Fahrers). Tanken war jedoch nicht moeglich, weil den Tankstellen das Benzin ausgegangen war. Also wurden kleine Werkstaetten angsteuert, die Wasserflaschen gefuellt mit Benzin verkauften. Auch Ankunftszeiten von Bussen sind komplett ungewiss und niemand wundert sich, wenn man 2 Stunden spaeter noch immer nicht sein Ziel erreicht hat.
Da bleibt einem nur sich zu entspannen, zurueckzulehnen und abzuwarten, was passiert - Lao-Style eben.

Vang Vieng



Auf ging es also nach Vang Vieng. Die Busfahrt war recht beschwerlich und so langsam verstanden wir, warum reisen in Laos so lange dauert: Alte, langsame Busse, willkuerliches Zeitmanagement, unvorhersehbare Pannen (obligatorisch), sowie mangelnde Fahrerqualitaeten. Dennoch war die Fahrt landschaftlich sehr schoen und wir lernten unterwegs David, einen Kanadier aus Quebec, kennen. Wir beschlossen, uns gemeinsam ein Hostel zu suchen und verbrachten die folgenden Tage zusammen, was sehr nett war und unser Englisch endlich wieder zum Einsatz kam.
Vang Vieng ist ein Ort der Gegensaetze: Landschaftlich wahnsinnig schoen mit Karstbergen, gruenen Feldern und Wasserfaellen und gleichzeitig voll mit besoffenen Touristen, die sich eine "Happy Pizza" zu ihrem "Mushroom-Shake" bestellen und zugedroehnt eine "Friends"-Folge (laufen dort in jeder Bar) nach der anderen schauen. Das "Must-do" vor Ort ist das Tubing (in einem Gummireifen den Fluss runtertreiben lassen). Links und rechts am Ufer gibt es eine Bar nach der anderen, die Seile auswerfen, so dass man sich an Land ziehen und ein paar Getraenke bei droehnenden Beats genehmigen kann. Geschmackssache! Die meisten Leute bleiben gleich an den ersten Bars haengen, wesewegen nur die wenigsten den wirklich schoenen Teil erleben, bei dem wir an Wasserbueffeln und Einheimischen, die ihre Felder bearbeitet haben, vorbeigetrieben sind. Insgesamt also lohnenswert!
Am naechsten Tage haben wir dann eine Wanderung zu einer rieseigen Hoehle gemacht und anschliessend in einem glasklaren Naturpool gebadet. Nach 3 Naechten sind wir wieder zum Busbahnhof gefahren und haben uns in den Bus nach Luang Prabang gesetzt.